Jordan Cray - Danger.com@8//Dead Man's Hand/ (Der Schmuggel)




Schriftliche Werke großartiger Schreiber

Jordan Cray - Danger.com@8//Dead Man's Hand/ (Der Schmuggel)

Beitragvon TCCPhreak » 26. August 2010 22:25

Hallo,

ich glaube, langsam erwcke ich den Eindruck, als würde das immer so unheimlich lange dauern, bis man die Bücher fertig durchgelesen hat. Lasst mich Euch versichern, dass das nicht der Fall ist - Im Gegenteil: Meist sitze ich zwei oder drei Tage nach dem Beginn eines Bandes bis tief in die Nacht daran und weiger mich, das Licht auszuschalten, bis das Buch vorbei ist - Sie sind einfach sehr spannend.

Nur nehme ich mir dann lange nicht die Zeit, um darüber zu schreiben.

Daher nun mit viel zuviel Verspätung: Band 8

Autor: Jordan Cray

englischer Name: Danger.com@8//Dead Man's Hand/
deutscher Name: Danger.de@8//Der Schmuggel/
ISBN: 0-689-82383-5 (englisch)
ISBN: 3-473-58144-5 (deutsch)

Zum Namen: Ist irgendwie so ein Mittelding. Die erwähnte Hand des Toten fehlt. Unsere Hauptcharaktere werden erst durch einen Schmuggelversuch darin involviert. Es sind bei weitem nicht die unpassendsten Namen der Serie, aber halt auch nicht die besten.

Wie bin ich zu diesem Buch gekommen:
Quasi in einem Block mit den anderen Büchern der zweiten Staffel der Serie.

Dieses Buch beginnt eher unerwartet. Das erste echte Kapitel ist ein Mailaustausch zwischen Annie Hanley und Nick Annunciato. Klingelt etwas bei den Namen? Tatsächlich sind das die beiden Hauptpersonen von Buch drei (Shadow Man). Nachdem sieben Bücher lang die Geschichten komplett unabhängig voneinander waren und nirgends auch nur irgendein Hinweis darauf war, dass die Geschehnisse der anderen Bücher überhaupt real waren, schließt "Dead Man's Hand" an "Shadow Man" an, erwähnt auch die alte Geschichte und definiert die Zeit dazwischen.
Das soll nun aber keineswegs heißen, dass die Geschichte so klassisch und "zurückgerudert" wirkt, wie bei Buch 6 und 7. Im Gegenteil: Der Bezug auf die alte Geschichte bietet Platz für Veränderung - ein Aspekt, mit dem sich Annie nur sehr schwer anfreunden kann.
Dennoch hat Annie ihre zynische Art absolut nicht verloren. Sie sicher sich damit weiterhin einen Platz unter meinen Lieblingscharakteren.

Zum Plot:
Annie fühlt sich mal wieder allein gelassen. Ihr Lieblings-Stiefbruder hat sie nach dem Abenteuer seit Monaten nicht mehr besucht. Somit kommt es ihr dann doch ganz gelegen, als ein Kurzurlaub mit ihm ansteht.
Dort erfährt da auch direkt den Grund für die lange Stille aus seiner Richtung: Er ist verliebt! Ausgerechnet Nick, der so lange zu cool dazu war, sich zu verlieben, wurde von Amors Pfeil getroffen und denkt nur noch an seine Angebetete. Annie ist davon gar nicht begeistert (sehr positiv ausgedrückt) - Nick hat sich dadurch sehr verändert und sie hatte sie bisher eher als Zwei-Personen-Team gesehen. Natürlich ist da keinerlei Eifersucht im Spiel...
Den Kurzurlaub plant Nick, zur Förderung seiner Beziehung einzusetzen. Sie kommen erstaunlich nah an Kuba, was den Erwerb von geschmuggelten kubanischen Zigarren geradezu ans Herz legt. Mit selbigen will er den Vater seiner Flamme Pia gnädig stimmen. Annie will bei dem Plan gar nicht mitmachen, aber Nick alleine losziehen lassen, wäre unverantwortlich - und wer lässt sich schon so ein Abenteuer entgehen?
Es wird hektisch und auf einmal hat Nick 200 Dollar gegen eine Box mit der Aufschrift "Florida" eingetauscht - klingt nicht sonderlich kubanisch.
Bei nächster Gelegenheit wollen sie den Verkäufer zur Rede stellen (eigentlich will nur Nick und Annie lässt sich wieder irgendwann mitziehen) - sie finden ihn, allerdings fehlt ihm eine Hand. Und - achja - er ist tot.
Spätestens an der Stelle scheint es sinnvoll, die Angelegenheit in Ruhe zu lassen und nach der Rückreise nach Scull Island nicht mehr zu verfolgen - doch die Angelegenheit verfolgt sie. Fast vertauschte Koffer, ein Attentat auf der Fähre und ein wackeliges Alibi für so ziemlich alle Verdächtigen überzeugen sie, selber Nachforschungen anzustellen.
Nick kann es nicht lassen, Pia mit ins Boot zu holen - Annie findet das ebenfalls blöd und kann sie natürlich überhaupt nicht ausstehen. Als ob das noch nicht reichen würde, tritt noch jemand weiteres in ihr Leben und droht, die Beziehung zu Mutter und Ersatzvater zu verändern.

Kritik:
Erwähnte ich schon, dass Annie ein absolut toller Charakter ist? Sie ist so zynisch, man muss sie einfach liebhaben. Zudem macht sie in diesem Buch einiges an Veränderung durch, sie wächst eben. Auch die anderen Charaktere sind nicht flach, man kann so einiges direkt oder zwischen den Zeilen rauslesen.
Das Internet als Gefahr spielt hier - mal wieder - nur zu Beginn eine Rolle. Anschließend wird es zur Information und Kommunikation genutzt und ist daher eher hilfreich. Die Kommunikation per Mail ist abgedruckt und verleiht dem Buch etwas dynamisches. Über das Ende kann man sicherlich diskutieren, aber das würde ich lieber im zweiten Post machen.

Es ist ein starkes Buch, aber - und das ist eigentlich überraschend - es passt wieder nicht zur klassischen Danger.com-Reihe:
Es ist eine Detektivgeschichte - ein klassischer Kriminalroman. Es gibt ein Verbrechen und einige Verdächtige, die erst ausgeschlossen und später wieder eingeschlossen werden, bis sich zuletzt einige mehr oder weniger gute Kandidaten herauskristallisieren. Es gibt versteckte Hinweise, die man beim ersten Lesen leicht übersieht und sich beim zweiten Lesen dann fragt, warum man das nicht gesehen hat. Insofern ist Internet-Thriller meiner Meinung nach nicht der richtige Begriff.

Das Epilog-Ende geht sogar soweit, Pia offiziell mit in die Annunciato-Detektivgruppe aufzunehmen und deutet ein weiteres, aufzuklärendes Verbrechen an. Ausgehend von den ersten Beiden Fällen wäre also eine "Spin-Off"-Reihe durchaus denkbar gewesen. Die Charaktere scheinen dafür gut geeignet und mögliche Fälle gibt es sicherlich genug. Wenn es so eine Reihe gibt, habe ich aber nie von ihr gehört - schade eigentlich. So bleiben dann lediglich zwei Bücher, die ich aber immer wieder gerne zur Hand nehme und auch gerne weiterempfehle.


Nick gave me an exasperated look.
"It may sound like I'm being selfisch," I said loftily, "but I'm only thinking of myself."

Nick sah mich entnervt an.
"Das klingt jetzt vielleicht egoistisch", sagte ich hochmütig, "aber ich denke gerade nur an mich."

Annie sieht später noch ein, dass sie sich wie ein Kleinkind benimmt..

The next time I go on a family vacation, do me a favor. Remind me to leave my family home, will you?

Wenn ich das nächste Mal Urlaub mit meiner Familie mache, erinnert mich bitte daran, dass ich die Familie zu Hause lasse, okay?

Annie ist angenervt von ihrer angeheirateten Familie und würde gerne auf sie verzichten...

Remind me of something next time, will you? The next time I take a family vacation, tell me to stay home.

Wenn ich das nächte Mal urlaub mit meiner Familie mache, erinnert mich bitte daran, dass ich zu Hause bleibe, okay?

und hier der callback: Sie stellt fest, dass sie nötigenfalls lieber auf "Dull Island" bliebe, wenn sie das von diesen Abenteuern fernhalten würde.

When you're breaking the rules, there comes a point that you figure, what's one more? (...) It was a major parental no-no. But then again, buying contraband Cuban cigars from a stranger probably wouldn't rate us a pat on the head, either.

Wenn man dabei ist, etwas Verbotenes zu tun, dann stellt man an einem gewissen Punkt fest, dass eine illegale Handlung mehr oder weniger auch keinen Unterschied mehr macht. (...) Es war ein elterliches Verbot ersten Frades. Aber andererseits würden wir für das Treffen mit einem wildfremden Typ und den Kauf von geschmuggelten kubanischen Zigarren wahrscheinlich auch nicht gerade Beifall ernten.

Ich mag dieses Zitat sehr. Natürlich stammt es von Annie, aber sie hat damit auch wieder Recht - wenn man erst einmal in so einem Abenteuer ist, denkt man oft daran "das darf ich nicht tun, das wurde mit verboten" und braucht einen Moment, sich wieder daran zu erinnern, dass das an so einem Punkt das absolut kleineste Problem ist..

Damit nähert sich meine Danger.com/Danger.de-Review-Reihe auch dem Ende. Wahrscheinlich ist "Shiver" innerhalb der nächsten drei Tage (wieder) durchgelesen und braucht dann drei Wochen, bis was dazu geschrieben wird. Ich kann aber schon jetzt aus der Erinnerung sagen, dass es deutlich in die "zweite Staffel" der Reihe gehört und einige Überraschungen bietet.

Grüße,

TCC
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